Die diesjährige Sieben-Labore-Tour ermöglichte 24 Schüler*innen der Klassenstufen 9 bis 11 eine spannende Tour rund um das Thema „MINT-Umweltbildung“. In sieben Schülerlaboren und einer Lernwerkstatt der Saar Uni und HTW beschäftigten sich die Teilnehmer*innen fünf Tage lang mit wichtigen naturwissenschaftlich-technischen Umweltfragen. Sie führten Experimente zu Wärme- und Stromgewinnung aus Solar- und Windenergie durch und beschäftigten sich mit Handyrecycling, Wärmedämmung von Gebäuden oder Kraftstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen.
„Auf die Mischung kommt es an: Mehr Ethanol in den Tank?“
Zum Abschluss der 7-Labore-Tour fanden sich die Teilnehmer*innen plötzlich in ganz unvertrauten Rollen wieder: Nach Losentscheid landeten sie als Staatssekretärin Dr. Dr. Schramel, als Chef-Funktionär eines Biobauernverbands, als Lobbyvertreter von Elektromobilität, Erdölindustrie oder Saatgutkonzernen, als Motorenentwickler eines großen deutschen Autobauers, als Umweltschützer, Gentechniker, Entwicklungshelfer oder einfach als Politiker*innen der aktuellen Bundestagsfraktionen in einem Fachausschuss. Nachdem alle zunächst etwas Zeit hatten, die eigene Rollenkarte zu studieren und dem QR-Code zu weiteren Infos online zu folgen, spielten die Schüler*innen in Eigenregie eine Expert*innen-Anhörung im Bundestag durch. Am Ende waren die Politiker*innen sich darin einig: Der Ethanolanteil im Benzin soll nochmals erhöht werden - aber nur bis 2030. Ab dann dürften nur noch Elektroautos auf die Straße.
Von Politikverdrossenheit war übrigens nichts zu spüren: Die Schüler*innen spielten engagiert mit und argumentierten mindestens so sachlich wie im echten Parlamentsbetrieb bei diese Koproduktion von Chemiedidaktik und Praktischer Philosophie. Auf die Mischung kommt es eben an: Morgens noch mit der Substanz im Schülerlabor, mittags im interdisziplinären Planspiel und zum Abschluss im Philo-Talk über Deliberation, Politik und die Bewertung von Handlungsfolgen.
Erstmals wurde die Sieben-Labore-Tour von den Bildungswissenschaften evaluiert und wir blicken nun zurück auf eine gelungene Veranstaltung, die auf Wiederholung hofft.
Das Vorhaben SaLUt wird unter dem Förderkennzeichen 01JA1606A im Rahmen der gemeinsamen "Qualitätsoffensive Lehrerbildung" von Bund und Ländern aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert. |