Lehr-Lern-Atelier

Institut für Sprachen und Mehrsprachigkeit ISM (UdS)
Lehr-Lern-Atelier in Gebäude A4.2 Raum 2.11.1
Leitung: 
Prof. Dr. Julia Knopf, Fachdidaktik Deutsch Primarstufe, Campus C6.3, Zi. 12.10, Telefon: 0681 302 70082, Email: julia.knopf@mx.uni-saarland.de Prof Dr. Claudia Polzin-Haumann, Romanistik, Campus C5 2, Zi. 2 22, Telefon: 0681 302 4306, Email: polzin-haumann@mx.uni-saarland.de    
Weitere Ansprechpartner*innen: 
Nicole Schröder, Campus C6.3, Zi 12.01, Tel. 0681 / 302-70089, nicole.schroeder@uni-saarland.de
Inhaltlicher Schwerpunkt (Cluster): 
Sprachen und Mehrsprachigkeit
Fachliche Anbindung: 
Das Konzept ist sprachen- und fächerübergreifend sowie interdisziplinär ausgerichtet: Sprach- und Mehrsprachigkeitsdidaktik
Angebot richtet sich an Studierende folgender LA-Studiengänge: 
Lehramt an beruflichen Schulen (LAB)
Lehramt für die Sekundarstufe I (LS1)
Lehramt für die Sekundarstufe I und für die Sekundarstufe II (LS1+2)
Lehramt für die Primarstufe (LP)
Lehramt für die Primarstufe und Sekundarstufe I (LPS1)
Angebote für Lehramtsstudierende: 

Die Lernwerkstatt wird zunächst ein- bis zweimal pro Woche für feste Veranstaltungstermine (z.B. Proseminar „Schulprojekt“ von Dr. Christina Reissner) genutzt sowie (ab SoSe 2017) im Rahmen von regulären wöchentlichen Öffnungszeiten. Außerdem sind regelmäßige Veranstaltungen geplant, z.B. Workshops zu den Grundlagen der Interkomprehension, Begleitveranstaltungen zum Projekt „Fit in Deutsch“ oder Veranstaltungen zum Themenfeld „Sprachen und Mehrsprachigkeit“.

Eine Auswahl des Seminarangebots (LP und LS 1+2):

Tutorium „Mehrsprachigkeit und Interkomprehension: Anwendungsperspektiven“, (Pflicht- und Wahlpflichtveranstaltung)
Diese Veranstaltung ist Teil des PS „Mehrsprachigkeit im FSU: Sprachen vernetzt lehren und lernen“. Die theoretischen Grundlagen  zur Mehrsprachigkeit, zur Interkomprehension und zum Sprachenvernetzen werden in diesem Tutorium didaktisch aufgearbeitet und in schulbezogenen Aktivitäten praktisch umgesetzt. Es sollen konkrete Unterrichtsbeispiele erarbeitet werden, sodass die Studierenden einen Einblick erhalten, wie diese Themen auch in den schulischen Fremdsprachenunterricht integriert werden können. 

Begleitendes Proseminar zum Projekt „Fit in Deutsch“, (Wahlpflichtversanstaltung)
Ziel dieses Projekts ist es, Grundschüler im Fach Deutsch „fit“ zu machen. Das Seminar setzt sich aus zwei Teilen zusammen: Zunächst werden theoretische Grundlagen zur literarischen und sprachlichen Förderung leistungsschwacher Schüler vermittelt. Dazu gehört insbesondere die Auseinandersetzung mit Diagnoseverfahren, mittels derer die Fähigkeiten der zu fördernden Schüler/innen ermittelt werden. Einmal pro Woche erhalten Grundschüler dann eine individuelle Förderung durch Studierende. Jeder Studierende arbeitet dann ein Semester lang mit ein bis zwei Schülern/innen. Die Ergebnisse der Tests sind die Grundlage für die individuellen Fördermaßnahmen, die gemeinsam im Seminar entwickelt werden.

Kurzbeschreibung: 

Das Lehr-Lern-Atelier als Teil des ISM ist eine Forschungs- und Begegnungsstätte für SuS, Lehramtsstudierende und bereits praktizierende Lehrkräfte unterschiedlicher Länder und Fächer. Der Transfer zwischen den einzelnen Projekten wird hier gebündelt und nachhaltig institutionalisiert. So erproben z. B. Studierende die an den am ISM beteiligten Lehrstühlen entwickelten und evaluierten Materialien und erweitern dadurch ihre Handlungskompetenzen. In der Begegnung mit Schulklassen und Lehrkräften unterschiedlicher Länder werden gleichzeitig das interkulturelle Bewusstsein und das Sprachbewusstsein gefördert. 

Die Lernwerkstatt dient Lehramtsstudierenden, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Lehrkräften und SuS des Saarlandes sowie der Großregion gleichermaßen als Begegnungsraum und Forschungsstätte. Die angehenden Lehrenden können hier kooperatives, aktives und selbstbestimmtes Lernen an sich selbst erfahren und als Lehrkompetenz in die praktische Umsetzung mit Schülern weitertragen. Dazu findet man im Lehr-Lern-Atelier eine zu den Fachthemen des ISM eingerichtete Bibliothek und vielfältige Materialien für die unterrichtliche Arbeit. Lehramtsstudierende sowie Lehrende bekommen die Möglichkeit, die im Rahmen des ISM entwickelten und evaluierten Materialien zu testen und können den Raum zur Unterrichtsvorbereitung oder zum Ausprobieren von didaktischen Ressourcen nutzen. Beratung und Hilfe bekommen die Besucher während der Öffnungszeiten von einem wissenschaftlichen Mitarbeiter des Instituts.

Umgang mit Heterogenität: 

Das Lehr-Lern-Atelier (LLA) als zentrales Element des Instituts für Sprachen und Mehrsprachigkeit nimmt sich der Thematik „Heterogenität“ auf vielfältige Art und Weise an.

Heterogenität der Akteure

Das LLA ist eine Forschungs- und Arbeitsstätte für Schülerinnen und Schüler sowie Lehramtsstudier­ende und Lehrkräfte unterschiedlicher Fächer und Länder. Der Umgang mit Heterogenität wird daher schon bei der Konzeption von Veranstaltungen und Aktivitäten im und außerhalb des Ateliers aufgegriffen und praktiziert. In der Begegnung mit Schulklassen und Lehrkräften unterschiedlicher Länder werden gleichzeitig das interkulturelle Bewusstsein und das Sprachbewusstsein gefördert.

Sprachliche Heterogenität

Sprachliche Heterogenität äußert sich in verschiedensten Formen:

  • Bereits die unterschiedlichen Sprachniveaus einer heterogenen Schülerschaft implizieren die Chance zur Individualisierung des Lernprozesses. Die auf der Grundlage der Forschungsergebnisse in den Teilprojekten „EuroComRom“ und Fit in Deutsch“ entwickelten differenzierten Unterrichtsmaterialien bieten die Möglichkeit, gezielt auf diese Heterogenität einzugehen.
  • Oder die besonderen sprachlichen Gegebenheiten eines Grenzraums wie dem Saarland, in dem sprachliche Heterogenität einen besonderen Stellenwert einnimmt. Die mehrsprachige Großregion SaarLorLux eröffnet zahlreiche Möglichkeiten, sprachliche Diversität - auch im Hinblick auf herkunftsbedingte Mehrsprachigkeit - gewinnbringend im Unterricht einzusetzen.

Das LLA greift in seinen Veranstaltungen zum Thema „sprachliche Heterogenität“ diese Gegebenheiten auf, informiert (angehende) Lehrkräfte aller Fächer über die Potenziale eines bewussten Umgangs mit sprachlicher Heterogenität und bietet ihnen zugleich eine Plattform für den Austausch und die Entwicklung von Konzepten, mit dem Ziel, Diversität in der Unterrichtspraxis kompetent zu begegnen.

Denn nicht nur für den Sprachunterricht bedeutet bewusster Umgang mit sprachlicher Heterogenität die Erkenntnis, dass Verschiedenartigkeit im Sinne einer Vielfalt bereichernd für den Unterricht ist und neue Möglichkeiten schafft (Förderung der Mehrsprachigkeitskompetenz) sowie Horizonte erweitert (interkulturelles Lernen).

Digitalisierung als Chance

Vernetzung, Multimedialität, Interaktivität und Adaptivität zählen zu den Stärken von digitalen Medien. Sie ermöglichen offene Lernwege und eine Binnendifferenzierung, die den unterrichtlichen Anforderungen der „Heterogenität“ entsprechen. Die im LLA und am Institut entwickelten Materialien beziehen in diesem Sinne bewusst digitale Medien sowie Werkzeuge ein, um den Ansprüchen eines modernen individualisierten Unterrichts Rechnung zu tragen. Dabei werden analoge Medien mit digitalen sinnvoll vernetzt, sodass die divergenten technischen Gegebenheiten an den Schulen vor Ort berücksichtigt werden können.

Didaktisches Konzept: 

In die Lernwerkstatt sind sowohl offene Nutzungsformate im Rahmen des selbstbestimmten Lernens integriert als auch geschlossene und halboffene Formate im Rahmen von Seminaren und Workshops. 

Raumkonzept: 
  • Offene Nutzung in Einzel- oder Gruppenarbeit durch Lehramtsstudierende, Lehrkräfte und Wissenschaftler zum Zwecke der Recherche, Unterrichtsvorbereitung und zum Ausprobieren von Unterrichtsmaterial à entsprechende Aufteilung des Raums in verschiedene Lese-, Recherche- und Arbeitsbereiche
  • Durchführung von Seminaren, Workshops mit SuS, Veranstaltungen im Rahmen der Lehrerbildung, Vorträgen à hohe Flexibilität des Raumkonzepts hinsichtlich des Veranstaltungsformats
Anbindung der Lernwerkstatt ans Praktikum: 
Geplant
Schwerpunkte studentischer Tätigkeiten: 
Sachen erforschen - experimentieren
Sachen erforschen - argumentieren und diskutieren
Sachen erforschen - recherchieren
kreative und theaterpädagogische Aktivitäten
Material entwickeln
Material erproben
Lernumgebung gestalten (auch Unterrichtsplanung)
Lernbegleitung erproben
Supervision und Reflexion eigener pädagogischer Tätigkeiten
Pädagogische Situationen untersuchen
sich beraten lassen
Angebote für Referendar*innen?: 
Ja
Lehrer*innenfortbildungen?: 
Ja
Arbeit mit Kindergruppen/Klassen?: 
Ja
Forschungsschwerpunkte: 

Didaktik der Primarstufe Deutsch bzw. allgemein deutschdidaktische Fragestellungen, Mehrsprachigkeit sowie Mehrsprachigkeitsdidaktik, Zweit- und Fremdsprachendidaktik, Bilingualer Unterricht

Die Forschungs- und Lehrtätigkeiten des ISM umfassen u. a. folgende Bereiche:

  • Entwicklung und Erprobung didaktischer Konzepte im mehrsprachigen Kontext (bspw. Großregion SaarLorLux oder heterogene Schulklassen)
  • Förderung der individuellen Mehrsprachigkeit
  • Lese- und Schreibkompetenzen in der Zweitsprache Deutsch
  • Sprachstandserhebungen und Möglichkeiten einer gezielten Sprachförderung
  • Sprachvorstellungen ein- und mehrsprachiger SuS
  • Kriterien für Sprachförderkurse im mehrsprachigen Kontext
  • Analyse des Potentials digitaler Lehr- Lernangebote zur Förderung  von Sprachkompetenzen
Forschungsmethoden: 

Qualitative Methoden

aktuelle Forschungsprojekte und Dissertationsvorhaben: 

Die Dissertationsvorhaben sind in den Projekten „Fit in Deutsch“ und „EuroComRom“ angesiedelt. 

Kooperationen mit anderen LWs, HSLWs, Hochschulen oder Verbünden in Forschungs- oder Lehraktivitäten: 

hochschulinterne Kooperationen (eine Auswahl):

  • innerhalb des Clusters: Lehrstuhl Fachdidaktik Deutsch Primarstufe und Lehrstuhl Romanische Sprachwissenschaft
  • Bildungswissenschaften: Lehrstuhl Empirische Schul- und Unterrichtsforschung
  • DaZ/DaF
  • Anglistik

externe Kooperationen (eine Auswahl):

  • Hochschulen: Université de Lorraine sowie Universität Luxembourg
  • Schulen: Grundschule Scheidt, Turmschule Dudweiler, Saarpfalz-Gymnasium Homburg, Gymnasium am Stadtgarten Saarlouis
  • Ministerium für Bildung und Kultur
  • Staatskanzlei des Saarlandes
  • Europäische Kinder- und Jugendbuchmesse
  • GRETI

 

Das Vorhaben SaLUt wird unter dem

Förderkennzeichen 01JA1606A 

im Rahmen der gemeinsamen

"Qualitätsoffensive Lehrerbildung" 

von Bund und Ländern aus Mitteln

des Bundesministeriums für

Bildung und Forschung gefördert.

Material

Impressionen